Schlagwort: Hagebutten

Rosen- oder Hagenwein, Thüringen 1909 

Der aus Hagebutten bereitete Wein, der nach ein- oder mehrjähriger Lagerung im Keller dem Malaga an Feinheit des Aromas nicht nachsteht, erfreut durch seine wunderschöne goldgelbe Farbe und durch seinen Geschmack Auge und Gaumen.  

Zu seiner Bereitung dürfen nur vollreife Früchte Verwendung finden. Man befreit sie von den Butzen und Stielen und läßt sie in einem Gefäße so lange liegen, bis sie teigig werden, was nach einigen Tagen der Fall ist. Das Weichwerden kann man beschleunigen, indem man die Früchte zerteilt. Die weiche Masse wird zu einem Brei gestoßen und mit so viel Wasser angerührt, daß sie zu einem dünnen Fladenteig wird. In diesem Zustand läßt man die Masse bis zur Gärung stehen, und zwar an einem Orte, dessen Temperatur nicht unter 18- 20 Grad beträgt. nun wird sie mittels einer Beeren- oder Mostpresse- je nach Menge- ausgepresst.. Dem gewonnenen Saft wird Zucker zugesetzt, und zwar auf 1½ Liter bis ¾ Kilogramm. Der Wein, der anfänglich den Geschmack und die Säure des Essigs hat- man lasse sich dadurch nicht beirren- wird darauf, indem man ihn in den ersten acht Tagen schüttelt und tüchtig durcheinander rührt, in den Keller gebracht (Temperatur nicht unter 18- 20 Grad). woselbst er bis März oder April gärt. Jetzt wird er auf Flaschen gezogen, die luftdicht verkorkt im Keller lagern sollen. Je älter der Wein wird, desto feiner wird er!

Zierelement

Hagebuttensuppe- ein Rezept aus Thüringen 1909

½ Liter gereinigte Hagebutten bringt man in ¾ Liter Wasser, in das während des Kochens ¼ Liter in Butter hellgelb gerösteter Semmelwürfel eingerührt werden. Die weichgekochte Masse wird durch ein Sieb gestrichen und mit etwas Zitronenschale, Zimt, 5 Gramm Zitonensaft und ein wenig Zucker aufgekocht. Um die Suppe sähmig zu machen, rührt man sie mit einem Eßlöffel Mehl ab, das man in Butter gedämpft hat. Beim Servieren wird die mit einem Glas Weißwein pikant gemachte Suppe heiß über weitere geröstete Semmelwürfel gegossen.

Zierelement

Hagebuttenkompott – Rezept aus Thüringen 1909  

Hagebutte

Dazu verwendet man am besten getrocknete Früchte. Nachdem diese in kaltem Wasser eingeweicht sind, werden sie drei- bis viermal in frischem Wasser gewaschen und mit einer gleichen Quantität großer Roseinen, Zucker, Zitronenschale, Zimt, halb so viel Wasser und halb so viel Weißwein aufs Feuer gesetzt. Man läßt die Früchte soweit einkochen, daß sie vom Saft gerade noch umgeben sind, ohne das jener dünn ist.
Das völlig erkaltete Kompott wird in Schüsselchen aufgetragen.