Literarische Rundschau: Wilhelm Jensen

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Wilhelm Jensen:  Runensteine

Eine tiefsinnige Grundidee, die ebenfalls für den engen Rahmen, in den sie der Romandichter hineinzwängt, zu großartig und zu fruchtbar ist, stellt W. Jensen in seinen Runensteinen dar. Manche Schroffheit in der Charakteristik einzelner Gestalten mag uns hier sittlich ärgern, unbedingt werden wir jedoch die folgerichtig sichere Zeichnung der wenigen, aber vom Dichter in ihren tiefsten Tiefen ergründeten Personen, den klaren Aufbau der Handlung, den Adel der Sprache bewundern (Leipzig, Elischer Nachfolger).

   Das Asylrecht

Dasselbe Lob gebührt dieser zweiten, gleichfalls in der modernen Gesellschaft spielenden Geschichte Jensens, die den Sieg des ideal denkenden Helden über die einem oft unedlen Realismus huldigende Welt unter dem Beistande der Liebe verherrlicht (Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt).

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