Eine Natron-Lithion-Quelle wurde in Offenbach am Main entdeckt. Dieselbe soll nach der Analyse des Professoer Fresenius alle ähnlichen Quellen Europas in qualitativer und quantitativer Beziehung weit übertreffen.
siehe auch: Bad Offenbach war nur ein Traum

Von Jenbach zum Achensee soll nun die lang ersehnete Bahnverbindung durch eine eingleisige, schmalspurige Lokalbahn mit Adhäsions- und Zahnschienenbetrieb endlich hergestellt werden. Dem Bewerber wurde die Konzession bereits erteilt

Die Hannoverhütte auf dem Elschesattel in Kärnten wurde am 5. September feierlich eingeweiht. Siehe auch: Hannoverhaus-Chronik

Vom Defregger Schutzhause auf dem Groß-Venediger erhalten wir erfreuliche Nachrichten. Während es unten in Prägraten am 8. September morgens nur +2,3 Grad Celcius hatte, zeigte das Thermometer am Schutzhause +14,3 Grad, dabei war es vollkommen windstill.Die Hütte ist ringsum vollständig schneefrei. Auch von den vorwöchentlichen Schneefällen wurde das Defreggerhaus nicht betroffen, da die Wolken tiefer hingen.

Das Kaiser-Josef Denkmal in Villach wurde den 2. September unter massenhafter Beteiligung und stürmischer Begeisterung enthüllt.

Der launische Wettergott hat in den letzten Wochen auch in den Gebirgsländern in arger Weise sein Spiel getrieben. Aus Tirol, Kärnten und Steiermark wurden Wolkenbrüche und Schneefälle bei 4 bis 6 Grad Celsius gemeldet. In vielen Schweizer Kantonen verzeichnet man ungeheure Schäden durch Bergstürze, Erdschlife und Rutschungen. – Dagegen hatte sich ganz Griechenland über eine abnorme Hitze (40 Grad Celcius im Schatten) und die Gefolgschaft eines bösen typhösen Fiebers zu beklagen.

Das Becken des Zirnitzer Sees ist durch die anhaltenden Sommerregen so stark gefüllt, daß die bekannte, bis jetzt meist in der ersten Hälfte des Monats August eingetretenen Jahreserscheinung, das totale Verschwinden der Wässer zum Schaden der zahlreichen Fischer hierdurch wohl um Wochen verzögert, oder möglicherweise auch ganz aufgehalten wird.

Ein römisches Amphitheater wurde in Deutsch-Altenburg, dem römischen Carnuntum, ausgegraben. Die elliptischen Außen- und Innenmauern der amphitheatrischen Sitzreihen, sowie die verbindenden Radialmauern und das Pflaster der eigentlichen Arena sind solid und gut erhalten. Gleichzeitig wurde die an der Arena vorbeigehende, aus dem Lager kommende römische Straße aufgefunden.

Im Erzgebirge hat in der letzten Zeit eine winzige Abart des Borkenkäfers sehr bedeutenden Schaden angerichtet. Das Tierchen ist nur durch ein Vergrößerungsglas zu erkennen und galt bisher für ziemlich ungefährlich.

Neue Schutzhütten: Brünnerhütte auf dem Shoderzinken bei Gröbming; Watzmannhaus auf dem 1931 Meter hohen Falztöpfel; Rifflerhütte auf dem Riffler im Zillertale; Hochstadlhütte auf dem Hochstadl bei Oberdrauburg; Ambergerhütte im Sulztale bei Längenfeld und weitere.

Über Stanleys Expedition gehen von Brüssel weitere Nachrichten aus. Die Weser-Zeitung erfährt von dort, daß der Zweck der Expidition Stanleys weder die Befreiung Emin Paschas noch die Eroberung von Land im englischen Interesse gewesen sei. Die wahre Mission Stanleys bestand darin, die Quellen des weißen Nil festzustellen und somit eine neue Straße vom Kongostaate nach Oberägypten zu eröffnen. Bei der Erforschung der Nilquellen sei Stanley zweifellos auf Schwierigkeiten und sumpfige Gebiete, die Umwege erheischen, gestößen. Über das Schicksal Stanleys soll eine Expidition Aufklärungen bringen. Major Karl von Dobner, ein Offizier der österreichisch-ungarischen Armee, soll diese Expidition anführen.
