Über den Wert der Presse, der Tagespresse sowohl wie der Zeitschriften, ist oft und viel gestritten worden. Talleyrand bezeichnete die Presse einmal als den Turnierplatz der öffentlichen Meinung, ein charakteristischer Ausdruck, der zugleich die Notwendigkeit und Nützlichkeit des Zeitungswesens zugibt und damit ihre Existenzberechtigung bejaht. Schon Julius Cäsar mag sich von der Zweckmäßigkeit einer Tageschronik im Interesse der außerhalb Roms lebenden Staatsangehörigen überzeugt haben, denn die acta diurna publica, die Zeitungen des alten Rom, waren eine Gründung Cäsars. Freilich lassen… Read more.
Schlagwort: 1889
Adel und Gelehrsamkeit

Auf dem Konzil zu Basel war im Jahre 1434 die sonderbare Verfügung getroffen worden, daß die Adeligen auf der einen, die Gelehrten auf der anderen Seite ihnen gegenüber sitzen sollten. Als Kaiser Siegismund in den Versammlungssaal trat, bemerkte er, daß sein Rat Dr. Georg Jesellus, welchen er kurz vorher in den Adelsstand erhoben hatte, unter den Adeligen Platz nahm. Unwillig rief er aus: „Das kann nur ein Phantast sein, der sein Doktorat geringer schätzt als den Adel. Denn wohl kann ich an einem einzigen Tage Tausende adeln, aber in tausend Jahren nicht einen einzigen Menschen zum gelehrtern Doktor machen.“


Nicht nur Paris und die amerikanischen Großstädte dürfen sich rühmen, großartige Kaufhäuser zu besitzen, sondern auch unser Vaterland und speziell Berlin weist ein solch ungeheures Magazin auf, in für alle Bedürfnisse des Menschen, soweit sie sich auf die Schmückung seines Äußeren und die Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens beziehen, gesorgt ist. Der Umstand, daß diese Berliner Firma vor kurzem ihr fünfzigjähriges Bestehen gefeiert hat, läßt einen Blick auf ihre Geschäftstätigkeit tunlich erscheinen, die aus eigener Anschauung kennen zu lernen kein Fremder… Read more.

Beim Einstellen des Photographie-Apparates Noch vor wenigen Jahren war so ein wandernder Photograph eine wahre Jammergestalt. Bepackt wie ein Saumtier konnte er wohl nie der Neugierde des Publikums entgehen, das ihn während seiner Operationen gaffend und wohl auch Späße machend umstand. Wenn er nicht Gefahr laufen wollte, daß seinem Apparate, während er im Dunkelzelte die Platten präparierte oder entwickelte, von böswilligen Buben, von zudringlichem Weidevieh oder heftigem Winde nicht gerade die schonendste Berührung zuteil werde, war es unbedingt notwendig, wenigstens… Read more.
Ben Akiba – es ist nicht wahr! 1889
Es ist wirklich noch nicht dagewesen. Oder hat jemand schon gehört, daß Lokomotiven sprechen können?
Den Wundermännern Edison und Lowry ist dies – passiert.
Die Zeitschrift für Transportwesen bringt mit kühlem Ernst die Mitteilung, daß sich die genannten Herren einen Apparat haben patentieren lassen, welcher die Dampfpfeife der Lokomotive ersetzen soll.
Der „Linguagraph„, ein Apparat mit Röhren, Drähten, eingeschobenem Phonogramme und einer Klaviatur und mit einer nach außen gehenden trompetenartigen, rückwärts geneigten Röhre versehen, soll die Worte: „Tunnel, bremsen“ u.v.w. mit solcher Gewalt ausstoßen, daß Beamte und Reisende den Ruf hören – wenn sie nicht dadurch taub werden.
Die Botschaft hör´ ich wohl, aber – bei Edison ist alles möglich. 1889
Am 2. März 1889 schreibt die New Yorker Presse dazu:
It’s a great time that we live in.” Just imagine a steam calliope with a voice like a fog horn bellowing forth Schenectady, Amsterdam or Skeneateles. It is horrible even to contemplate. To hear the average brakeman attempt to call the names of railroad stations is enough to drive half the traveling public info the insane asylums, but to have the name blown into their ears by steam will be enough to drive the other half there.—Amsterdam Recorder.