Schlagwort: 1896

Ein guter Schuß, 1896

Alexandre Dumas hatte eines Tages mit einem Dragonerleutnant einen heftigen Streit, und nur Blut konnte nach den Anschauungen der „Gesellschaft“ die gefallenen Beleidigungen abwaschen. Da aber beide gleich gute Schützen waren, so kam man überein, das Los entscheiden zu lassen, und der Verlierer sollte sich selbst erschießen.

Am nächsten Morgen trafen sich die beiden Gegner und Sekundanten in einem kleinen Restaurant bei Batignolles. Die Lose wurden gezogen und Dumas verlor. Er nahm sein Unglück anscheinend ruhig auf, nahm von allen tiefbewegten Abschied und vergab seinem glücklicheren Gegner mit rührenden Worten. Hierauf nahm er das geladene Pistol in die Hand, trat ruhig in ein Nebenzimmer und schloß die Tür.

Die Anderen warteten atemlos den Knall ab, der das Ende der Tragödie bilden sollte. Endlich fiel ein Schuß. Ängstlich rannten sie zur Tür des verhängnisvollen Zimmers, als dieselbe plötzlich aufgerissen wurde, und der vermeintliche Tote, die rauchende Waffe in der Hand haltend, auf der Schwelle erschien.
„Denken Sie sich das Unglück, meine Herren,“ rief er, “ ich habe mich verfehlt.“

Schönes Zitat von Alexandre Dumas, als Antwort auf Rassismus:

„My father was a mulatto, my grandfather was a negro and my great-grandfather a monkey. You see, Sir, my family starts, where yours ends.“

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Der Kampf gegen die Jung­gesellen, 1896

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".....werden durch die Bürgerpolizei vertrieben und im Widersetzungsfalle - gehenkt." In früheren Zeiten hieß von einem gewissen Zeitpunkte an jeder Unverheiratete: Hagestolz, eine Bezeichnung, deren Abstammung und Bedeutung weiterhin erörtert werden soll. Der Ausdruck: Junggeselle in seiner heutigen Bedeutung, wurde erst im 15. Jahrhundert üblich. Der Zeitpunkt, wann ein Unverheirateter ein "Hagestolz" wurde, war in verschiedenen Gegenden abweichend festgesetzt. In Niedersachsen trat dieser wichtige Augenblick mit 50 Jahren 3 Monaten und 3 Tagen ein, im Odenwalde dagegen, wie einst in… Read more.

Durch­schossene Luftballons, 1896

Mit der zunehmenden Verwendung des Ballons im Militärdienste gewinnt die Frage an Interesse, wie sich ein den Feind beobachtender Fesselballon – Freischwebende werden selten angewandt und sind fast unerreichbar – gegen ein starkes feindliches Feuer halten kann. Man stellte deshalb im letzten Sommer auf dem österreichischen Schießplatz zu Steinfeld Versuche an.

Ein großer, 10 bis 14 m breiter Fesselballon wurde, in 800 m Höhe und 5 km Entfernung aufgestellt, aus einer Batterie von 8 Geschützen mit Schrapnells beschossen. Um dem beschießenden „Feind“ die Sache nicht zu leicht zu machen, wurde der Ballon, sobald es den Anschein gewann, als ob die Batterie sich eingeschossen hätte, ein wenig in der Lage verändert. Das Resultat war, das bald 80 Schrapnells verfeuert waren, der Ballon aber so ruhig wie zuvor schwebte. Von 10.000 Kugeln und Sprengstücken hatten ihn drei ein wenig verletzt, was seinen Auftrieb nicht im geringsten störte.

Wie viel Löcher in der Tat ein Luftballon vertragen kann, haben Schießversuche aus nächster Nähe gelehrt. Ein 400 m hoch schwebender stillstehender Fesselballon sank langsam nach 16 Schüssen, von denen 10 getroffen hatten. Ein anderes Mal aber sank er nicht, obwohl ihn schon 18 Sprengstücke zerrissen hatten. Bei sehr glücklichen Treffern kann es freilich auch schneller gehen: einmal hielt der Ballon 40 Schuß aus, der 40igste war der Erste, der traf, aber so wirksam, daß der Ballon sofort und schnell sank. Als man den Geflickten 800 m hoch schweben ließ, brauchte er 65 Schüsse aus weniger als 4 km Entfernung, der Letzte brachte ihm zwei lange Risse bei und machte ihn schnell sinken.

Es müssen eben schon immer unglückliche Streifschüsse sein, die die Hülle mehr schlitzen als löchern, wenn sie dem Ballon ernsthaften Schaden zufügen sollen. An gewöhnlichen Löchern kann er eine ganze Portion vertragen, und in der Hand geschickter Aeronauten, die den Feind nicht erst zum Einschiessen gelangen lassen, ist der Kriegsballon fast unüberwindlich. B.W. 1896

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