Schlagwort: Edison

Edisons verbesserter Phonograph, 1891

wird jetzt in Amerika benutzt, um direkt Krankengeschichten aufzuzeichnen, die dann in bekannter Weise auf dem Wachszylinder aufgezeichnet sind und beliebig oft reproduziert werden können.

Ja, der Phongraph wird verwendet, um das ganze Menü, das der Oberarzt den Kranken bei den Pflegern bestimmt, aufzunehmen und wiederzugeben.

Es wird aber gebeten, recht deutlich zu sprechen, damit nicht ein auf strenge Diät gesetzter Kranker – überfüttert werde.

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Mitteilungen zum Grammophon, 1891

Den Lesern, welchen unseren Mitteilungen über das Grammophon gefolgt sind, wird vielleicht die Nachricht willkommen sein, daß die Grammophon-Spielwaren-Fabrik von Kämmer, Reinhardt & Co zu Waltershausen (Thüringen) kleine Grammophone zu 18 bis 20 Mark, sowie sprechende Puppen in den Handel bringt, welche für Auswechslung der Platten eingerichtet sind.

Auch errichtet sie Agenturen, in welchen Kinder oder deren Angehörige ihre Stimme aufnehmen lassen können. So wären denn die Lautwiedergabe-Apparate endlich in die Praxis getreten und jedem für ein Billiges die Möglichkeit gegeben, hoffentlich recht geistreiche Aussprüche zu verewigen.

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Ben Akiba – es ist nicht wahr! 1889

Es ist wirklich noch nicht dagewesen. Oder hat jemand schon gehört, daß Lokomotiven sprechen können?

Den Wundermännern Edison und Lowry ist dies – passiert.

Die Zeitschrift für Transportwesen bringt mit kühlem Ernst die Mitteilung, daß sich die genannten Herren einen Apparat haben patentieren lassen, welcher die Dampfpfeife der Lokomotive ersetzen soll.

Der „Linguagraph„, ein Apparat mit Röhren, Drähten, eingeschobenem Phonogramme und einer Klaviatur und mit einer nach außen gehenden trompetenartigen, rückwärts geneigten Röhre versehen, soll die Worte: „Tunnel, bremsen“ u.v.w. mit solcher Gewalt ausstoßen, daß Beamte und Reisende den Ruf hören – wenn sie nicht dadurch taub werden.

Die Botschaft hör´ ich wohl, aber – bei Edison ist alles möglich. 1889

Am 2. März 1889 schreibt die New Yorker Presse dazu:

It’s a great time that we live in.” Just imagine a steam calliope with a voice like a fog horn bellowing forth Schenectady, Amsterdam or Skeneateles. It is horrible even to contemplate. To hear the average brakeman attempt to call the names of railroad stations is enough to drive half the traveling public info the insane asylums, but to have the name blown into their ears by steam will be enough to drive the other half there.—Amsterdam Recorder.

https://nyshistoricnewspapers.org/

Zur Erfindung des Herrn E. Berliner, 1890

Wir hatten, durch die Güte des Erfinders, Herrn Emil Berliner, kürzlich Gelegenheit, auch das neulich hier erwähnte Grammophon zu hören, und können nun bestätigen, daß der Apparat an sich, und obwohl noch Manches unfertig ist, mindestens ebenso viel leistet als der Edison´sche Phonograph.
Diesem ist er aber darin entschieden überlegen, daß die Töne so laut sind, daß sie einen großen Raum füllen, während man beim Phonographen nur dann etwas vernimmt, wenn man ein Hörrohr ans Ohr legt. Tut man beim Grammophon desgleichen, so ist die Stimme so stark, daß Einem die Ohren nach kurzer Zeit beinahe wehe tun.

Vorzüglich war vor allem der Vortrag des altbekannten Kanons: „Oh wie wohl ist mir am Abend“, sowie eines Trompetensolos, weniger gelungen dagegen die Gesangs- und Klavierstücke.

Zwar ist die Klangfarbe der menschlichen Stimme und des Pianofortes deutlich zu erkennen, sie hat aber eine gewisse Beimischung vom Trompetenhafte, was aber nicht dem Grammophon an sich, sondern dem trompetenartigen Schalltrichter zuzuschreiben ist, welcher die Töne verstärkt und erst einer größeren Zuhörerschaft verständlich macht. Sicherlich gelingt es dem Erfinder, diesem Übelstande abzuhelfen. 1890

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Der Phono­graph als Lehrmittel, 1911

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Der Phonograph beginnt allmählich nicht nur Unterhaltungs-, sondern auch Lehrmittel zu werden. Die guten Erfolge, die man mit den phonographischen Aufnahmen der Stimmen berühmter Sänger und Sängerinnen erzielt hat, veranlassten die Wissenschaft, sich dieses eigenartigen Modeinstrumentes zu Forschungszwecken zu bedienen. Man kann dieserart seltene Dialekte festhalten, sprachpsychologische Studien über die Lautformationen bei wilden oder halbbarbarischen Völkern mit Muße anstellen und so vieles andere mit Hilfe der phonographischen Lautwiedergabe genauestens beobachten. Jetzt dient der Phonograph auch zur Abrichtung von Papageien. In… Read more.